Nina Blasberg, Gründerin von OnBelle
Am Meisten mag Nina Blasberg am Dasein einer Unternehmerin, dass sie die Möglichkeit bekommt, viel zu bewegen. Und genau das hat sie sich auch zum Ziel genommen. Es ist Zeit darüber nachzudenken wie wir konsumieren, sagt Nina. Ungefähr die Hälfte der produzierten Kollektionen werden von den Modemarken nach Ablauf der Saison vernichtet. Die Ressourcen, welche für diese Überproduktion verschwendet werden, sind enorm. Diese Umstände haben Nina auch dazu gebracht ihren eigenen Mietservice für Kleidung anzubieten und die Welt in kleinen Schritten zum Positiven zu verändern. Im Interview erzählt sie uns mehr zu ihrer Mission.
Liebe Nina, wie funktioniert euer Abomodell?
Für einen monatlichen Fixpreis können sich Kundinnen immer wieder neue Kleidungsstücke zusenden lassen. So haben sie Zugang zu einem virtuellen Kleiderschrank. Sie entscheiden selbst wie lange sie die ausgewählten Teile behalten möchten.
Du hast mit einer Businesspartnerin gegründet. Woher wusstest du das du die richtige Person an Bord dafür hast und was waren essenzielle Skills, die du dir für ein perfektes Gründerteam gewünscht hast?
Beim Gründerteam ist es wichtig darauf zu achten, dass man sich gegenseitig ergänzt. Jede Person hat unterschiedliche Stärken. Kommen die richtigen Stärken zusammen, bildet man ein gutes Team.
Ihr habt euch bewusst in den USA nach Ideen umgeschaut? Warum das?
In den USA herrscht eine höhere Innovationskultur als in Deutschland. Viele Geschäftsideen werden dort schon umgesetzt bevor sie hier ankommen. Auch ist die Bereitschaft etwas auszuprobieren höher – selbst wenn man scheitert, man lernt immer. Es war deswegen die ideal Inspirationsquelle für unser Geschäftsmodell.
Ihr habt euch an dem Modell von US-Firma Le Tote inspirieren lassen. Hattet ihr keine Bedenken als Copycats zu gelten?
Bei einer Unternehmensgründung macht die Idee immer nur einen Teil aus. Das Entscheidende ist letztendlich die Umsetzung, darauf kommt es an.
Wie habt ihr euren persönlichen Touch eingebracht?
Das Sortiment z.B. haben wir von Anfang an selbst ausgewählt.
Wart ihr euch gleich einig was das Konzept anging?
Sicher hat man bei einer Gründung auch Differenzen – ggf. unterschiedliche Vorstellungen was die Strategie angeht oder verschiedene Meinungen was Fokusthemen betrifft. Eine gewisse Auseinandersetzung kann zu einem besseren Ergebnis beitragen, da man gezwungen ist die eigene Meinung zu hinterfragen. Weichen Vorstellungen allerdings zu sehr voneinander ab, ist es schwierig gemeinsam nach vorne zu kommen.
Nach welchen Kriterien habt ihr die Modelabels in euren Portfolio aufgenommen?
Am allerwichtigsten war uns, dass die Kleidungsstücke modisch sind. Des Weiteren achten wir auch so gut es geht auf eine nachhaltige Produktion.
Was sind eure Expansionspläne für die nächsten Jahre?
Zunächst möchten wir möglichst viele Frauen in Deutschland dazu bringen Mode anders zu konsumieren. Wir können uns auch vorstellen auf Schwangerschaftsmode, Mode für Mädchen, Mode für Übergrößen usw. zu erweitern.
www.myonbelle.de
@myonbelle
Photography: OnBelle
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