Thomas Sampl, Co-Founder von Hobenköök
Gastronomie an sich ist etwas, das einen immer wieder auf Neue fasziniert. Dessen Meinung ist auch Hobenköök-Co-Founder Thomas Sampl. „Ich glaube, es gibt keinen anderen Beruf, der so vielfältig und überraschend ist. Für mich wäre es nichts, jeden Tag acht Stunden im Büro zu sitzen und darauf zu warten, dass der Arbeitstag zu Ende ist.”, erzählt er uns im Interview. Seit 2016 führt er nun im Herzen Hamburgs seine Markthalle inklusive Catering und trifft somit die Herzen aller Hamburger, die auf regionale Produkte setzen.
Mit der Hobenköök habt ihr ein Restaurant, eine Markthalle und einen Cateringservice gegründet. Was war der Auslöser für ein solches Konzept?
Das Konzept habe ich eigentlich für mich gemacht. Die Hobenköök basierte auf der Idee eines Wochenmarktes. Ein üblicher Wochenmarkt hat nur zwei Tage die Woche auf und ich wollte, dass es die Produkte täglich und ganztägig zu kaufen gibt. Regionale, saisonale Produkte, die man kaufen und/oder auch direkt vor Ort essen kann. Solch einen Ort gab es damals aber noch nicht.
Waren alle drei Komponenten von Anfang an Teil des Gesamtkonzepts oder ist das ein oder andere mit der Zeit und der Nachfrage hinzugekommen?
Zu Anfang haben wir unseren Fokus sehr auf das Restaurant gelegt, da alle drei Gründer aus der Gastronomie kommen. Markt und Catering sind damals die Säulen gewesen, die im Hintergrund von liefen. Während der Pandemie wurde unser Markt die stärkste Säule.
Wielange gibt es euch schon und wie würdest du die letzten Jahre in Sachen Entwicklung beschreiben? Ist alles so gekommen, wie du es dir vorgestellt hast und wo langen bisher so die Tücken?
Die Hobenköök gibt es nun fast drei Jahre. Jedes Jahr haben wir in eine andere Richtung einen Entwicklungssprung gemacht. Im Jahr 2020 haben wir uns besonders in der Markthalle weiterentwickelt. Wir produzieren sehr viele Eigenprodukte, wie z.B. Gulasch, verschiedene Fonds, Bolognese und noch viel mehr. Wir haben sehr viele neue Produkte, die wir auch in unserem neuen Online-Shop verkaufen, genauso wie auf der neuen Plattform Marktschwärmer. Zu Anfang gab es uns und unsere Produkte nur in Hamburg und jetzt liefern wir mittlerweile in ganz Deutschland aus. Auch wenn das vergangene Jahr so schwierig war, war das innovativste.
Was habt ihr vor der Gründung von Hobenköök gemacht?
Neele war Restauraunt- und Projektleiterin, ich war Küchenchef bzw. Küchendirektor und Frank war FNBLeiter und Sommelier.
Eine Location für ein solches Vorhaben zu finden stellen wir uns nicht einfach vor. Wie war das Location-Scouting für euch? Kam zuerst das Objekt und dann die Idee, was man damit machen kann oder umgekehrt?
Das Konzept gab es schon lange, aber es fehlte der passende Ort. Ich bin damals wie jeden Morgen mit dem Rad durch den Oberhafen zu meinem früheren Job gefahren und habe mich damals schon in dieses Areal verliebt. Und auf einmal wurde die Fläche ausgeschrieben und ich war einer der ersten die gesagt haben: Da müssen wir uns bewerben!
Wie sehr schaut man sich als Unternehmer noch am Markt um? Lasst ihr euch von der Konkurrenz noch in eurem Handeln beeinflussen?
Wir schauen uns auf dem Markt eigentlich nur noch wenig um. Die Hobenköök ist der Herzschlag für die regionale Bewegung, würde ich sagen. Wenn es neue regionale Produkte gibt oder Bauern eine neue Idee ins Leben rufen, bekommen wir das immer mit. Wir werden von den Erzeugern immer als erstes angesprochen, da wir durch unseren Markt tagtäglich mit ihnen in Kontakt sind.
Gibt es noch irgendwas, das ihr im Rahmen der Hobenköök noch gerne zukünftig umsetzen würdet?
Das Projekt Hobenköök ist noch lange nicht fertig. Es wird bestimmt noch irgendwann ein zweites kleines Hobenköök an einem anderen Ort geben. Wir wollen auch endlich eigenes Gemüse anbauen, wir wollen uns noch intensiver mit der Erzeugung von Lebensmittel beschäftigen und viel mehr im Bereich Fermentation machen. Ich bin mir sicher, dass wir die nächsten 20 Jahre noch viel zu tun haben und selbst danach noch.
Hand aufs Herz: Was stört dich an der Selbstständigkeit?
Eigentlich nichts. Na klar arbeitet man viel und man möchte so viele Dinge gleichzeitig entwickeln. Ich glaube aber das ist kein Problem. Man muss eben alles nach einander machen und nicht alles gleichzeitig wollen. Das ist aber nicht nur in der Selbstständigkeit so.
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