Jan Stratmann und André Sierek, Founder von BitterLiebe
André Sierek und Jan Stratmann haben die Mission, den Geschmack „bitter“ wieder positiv zu besetzen und in das Bewusstsein der Menschen zurückzurufen. Ursprünglich bitteren Lebensmitteln wie Rucola, Chicorée oder Radicchio sind die gesunden Bitterstoffe fast vollständig herausgezüchtet worden und mittlerweile gibt es nur noch ganz verkommene Bitterrezeptoren auf der Zunge. Durch die fehlenden Bitterstoffe entgeht den Konsumenten jedoch eine wunderbare Naturkraft, sagen die beiden Gründer von BitterLiebe. Im Interview haben wir uns deren Konzept etwas näher angeschaut und mehr über die Gründer hinter dem Business erfahren.
Wann habt ihr BitterLiebe gegründet und wie kam es zu dieser Idee?
Wir haben BitterLiebe im Februar 2018 gegründet. Die Idee entstand bei einem Abendessen bei unserer gemeinsamen Schwiegermutter, denn unsere Ehefrauen sind Schwestern. Nach dem deftigen Essen reichte sie eine Flasche mit Bitterstoffen herum und Jan und ich waren von der Wirkung vollends überzeugt. Doch der Geschmack und auch das Design dieser gängigen Produkte waren ausbaufähig. So entstand die Idee, Produkte mit Bitterstoffen zu kreieren, welche nicht nur mit einer angenehmen und frischen Bitternote bestechen, sondern auch im Design überzeugen.
Hattet ihr bereits Expertise in diesem Bereich?
Wir haben die Expertise von Ärzten und Heilpraktikern aus unserem Bekanntenkreis für die ersten Rezepturen genutzt. Später haben wir einen spezialisierten Lohnhersteller mit an Bord geholt.
Warum gehört euer Produkt in jeden Haushalt?
Bitterstoffe eignen sich perfekt für Naschkatzen und sind daher zum Beispiel der ideale Abschluss nach dem Essen. Sie lassen sich aber auch bestens in Getränke und Gerichte einbinden. Ganz egal in welcher Form: Bitterstoffe können bei regelmäßigem Verzehr zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen. Höchste Zeit also, dass wir Bitterstoffe wieder in unsere Ernährung integrieren.
Wie wollt ihr mit euren Produkten der zuckerverwöhnten Gesellschaft zeigen, dass Bitterstoffe wichtig für das Wohlbefinden sind?
Bitter ist neben süß, sauer, salzig und umami eine der fünf Geschmacksrichtungen, die die menschliche Zunge wahrnehmen kann. Heutzutage sind aber die Geschmäcker durch übermäßigen Zuckerkonsum und stark verarbeiteten Lebensmitteln zu einem großen Teil auf süßes Essen getrimmt – umso dringlicher braucht es Bitterstoffe, die eine gesunde Balance erhalten. Mit BitterLiebe klären wir nicht nur auf, sondern machen Bitterstoffe wieder leicht zugänglich.
Die heutigen Marketingtrends setzen immer mehr auf Storytelling, anstatt auf plumper „Kauf Mich“- Werbeplatzierung. Inwieweit seid ihr kreativ in eurer Marketingstrategie?
Wir erstellen Tag für Tag extrem viel Content rund um das Thema Bitterstoffe und Kräuterwissen. Zudem zeigen wir mit sehr aufwendig produzierten Rezepten Woche für Woche, wie lecker bitter schmecken kann. Damit bieten wir dem Kunden weit mehr, als einen Ort, um das Produkt zu kaufen. Wir sehen unseren Content als ein kostenloses Gut für den Kunden, um sich rund um die wunderbare Kraft von Kräutern weiterzubilden.
Foto: BitterLiebe
Foto: BitterLiebe
Wie schauen eure Sales-Kanäle aus? Rein online oder seid ihr auch im Handel zu finden?
BitterLiebe Produkte sind ab 13,95 Euro im Onlineshop auf unserer Webseite, deutschlandweit in allen dm, Budni und Rossmann Drogeriemärkten, auf hse24.de und regelmäßig live im TV bei HSE24 erhältlich.
Eure Homebase ist in Mannheim. Was macht Mannheim zum perfekten Businessstandort für ein Start-up?
Ehrlicherweise haben wir Mannheim nur ausgewählt, weil es die Stadt mit dem besten Ökosystem in unserer Heimat ist. Besondere Förderungen haben wir seitens Mannheims nicht genießen können.
Woher holt ihr euch Unterstützung in Sachen Knowhow, wenn ihr mal nicht weiterwisst?
Wir haben uns sukzessive Berater an Bord geholt, die uns in diversen Themenbereichen tatkräftig unterstützen.
Persönlich gesehen: Erlebt ihr das Unternehmertum bisher so, wie ihr euch das Anfangs vorgestellt habt? Was hat euch bis dato am meisten überrascht?
Unternehmer zu sein ist wie Achterbahn fahren – nach dem nächsten Up folgt das Down. Man muss seine Idee und sein Produkt schon sehr lieben, um langfristig als Unternehmer sich durchzusetzen. Das größte Learning bisher ist, dass mit steigenden Chancen und Umsätzen auch die Risiken größer werden. Größere Produktionen, mehr Mitarbeiterverantwortung, größere Logistik, höhere Warenfinanzierungen und und und. Ich hatte vor der Gründung immer dieses harmonische Bild eines Unternehmens, welches sich ab Umsatz X zurücklehnen kann und alles läuft ohne Risiko sehr gut. Nur leider ist das nicht so – gerade jetzt, mit unserer Größe, müssen wir uns noch mehr anstrengen, dass wir weiterhin so erfolgreich bleiben.
www.bitterliebe.com
@bitterliebe
Inspired Magazine © 2023 All rights reserved.